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Kulturelle Bildung, Welterbebildung und außerschulische Lernorte – Impulse für eine gute Bildungspraxis

Vom 17. bis 20. September 2024 fand die diesjährige Tagung aller UNESCO-Projektschulen Deutschlands in Halle (Saale) statt. Die Tagung, die von der Deutschen UNESCO-Kommission in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen organisiert wurde, bot ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, das sich um das Thema Welterbe und Bildung drehte. Im Mittelpunkt stand der Austausch über Best-Practice-Beispiele sowie neue Ansätze der Bildungsarbeit im Kontext von UNESCO-Welterbestätten.

Die Tagung begann am 17. September in der renommierten Leopoldina – der Nationalen Akademie der Wissenschaften. Nach der offiziellen Begrüßung durch Prof. Dr. Gunnar Berg und musikalischen Beiträgen armenischer Künstlerinnen fand ein inspirierender Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Benjamin Jörissen vom UNESCO-Lehrstuhl für digitale Kultur und Kunst in der Bildung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg statt. Hier wurden neue Wege der digitalen Kultur und Kunst in der Bildung beleuchtet. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Empfang in der Leopoldina, bei dem sich die Teilnehmenden austauschen und Netzwerke knüpfen konnten.

Der Mittwoch startete im Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA) mit Impulsvorträgen zu außerschulischen Lernorten und ihrer Bedeutung für eine hochwertige schulische Bildung, unter anderem von Prof. Dr. Robert Baar von der Universität Bremen und Ines Yousfi vom UNESCO World Heritage Centre. Die darauffolgenden Workshops boten vielfältige Einblicke in verschiedene UNESCO-Projektschulen und ihre Arbeit sowie Highlights der kulturellen Lernorte der Stadt Halle (Saale). Besonders spannend war die kreative Auseinandersetzung im Kunstmuseum Moritzburg, wo wir erfahren haben, wie Kunst für Lernende von der Kita bis zum Abitur erfahrbar gemacht werden kann.

Am Donnerstag standen ganztägige Exkursionen zu verschiedenen Welterbestätten in der Region auf dem Programm. Im Rahmen der Exkursion nach Quedlinburg bot sich uns die einmalige Gelegenheit die Welterbestätte Stiftsberg Quedlinburg im laufenden Umbauprozess zu besichtigen. Seit Anfang 2020 wird dort die insgesamt 2500 m² große Ausstellungsfläche umgestaltet und ein neues Ausstellungskonzept umgesetzt. Besonders eindrucksvoll war das Gespräch über die Herausforderungen und Chancen, die sich aus der Verbindung von historischem Erbe und modernen Bildungsansätzen ergeben. Die Exkursion bot viele wertvolle Anregungen für die Arbeit an unserer Schule, insbesondere in Bezug auf die Vermittlung von Kultur und Geschichte in einer digitalen Welt.

Der letzte Tag der Tagung begann erneut im LISA mit drei Impulsvorträgen. Carolin Kolhoff, Leiterin des Fachbereichs Welterbe der Deutschen UNESCO-Kommission, stellte Praxisbeispiele zur Bildungsarbeit an Welterbestätten vor. Sie betonte die wichtige Rolle, die solche Orte für die außerschulische Bildung spielen, und gab Einblicke in verschiedene Projekte, die das Welterbe als Lernraum nutzen. Die vorgestellten Ansätze regten dazu an, Welterbestätten auch bei uns in Thüringen stärker in die schulische Arbeit einzubinden. Claudia Grünberg vom Institute Heritage Studies und Jasmin Frischmeier von der Bundeskoordinatorin der Deutschen UNESCO-Kommission für Jugendprojekte sprachen über das Projekt Young Climate Action for World Heritage. Ihr Vortrag beleuchtete, wie junge Menschen in den Klimaschutz und den Erhalt von Welterbestätten eingebunden werden können. Besonders inspirierend war der Fokus darauf, wie Schüler*innen durch gezielte Projekte ihre eigenen Ideen und Aktionen entwickeln können, um sich für den Klimaschutz stark zu machen. Dr. Constanze Breuer stellte die Schul- und Jugendprojekte der Leopoldina vor. Ihr Vortrag verdeutlichte, wie wichtig es ist, junge Menschen frühzeitig an wissenschaftliche Arbeitsweisen und das forschende Lernen heranzuführen. Dabei ging es insbesondere um Projekte, die Schüler*innen die Möglichkeit geben, eigene Forschungsfragen zu entwickeln und wissenschaftlich zu bearbeiten. Der Freitag endete mit einer regen Diskussion und einem Netzwerkplenum, bei dem die Teilnehmenden ihre Erfahrungen austauschen und Ideen für zukünftige Kooperationen und Projekte sammeln konnten.

Die Tagung bot nicht nur interessante fachliche Impulse, sondern auch zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch mit anderen Lehrkräften und Expert*innen. Viele der vorgestellten Ideen und Konzepte werden in Zukunft in die UNESCO-Arbeit an unserer Schule einfließen. Insgesamt war die Tagung eine inspirierende und bereichernde Erfahrung, die gezeigt hat, wie wichtig es ist, Welterbe als Teil unserer Bildung zu verstehen und unsere Schüler*innen zu verantwortungsbewussten Weltbürger*innen zu erziehen.

Bei Rückfragen zur UNESCO-Arbeit im Allgemeinen sowie an unserer Schule stehe ich gerne zur Verfügung (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Laura Stadtmüller (UNESCO-Schulkoordinatorin)